Keltisch-Druidische Glaubensgemeinschaft

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Die Keltisch-druidische Glaubensgemeinschaft (KDG) ist ein 2012 gegründeter pseudoreligiöser Verein[1] von Staatsgegnern, Reichsbürgern, Impfgegnern und Scharlatanen, deren Hauptanliegen der Verkauf von Ausweisen und Kennzeichen, aber auch von pseudomedizinischen Heilmitteln und Edelmetallen ist.

Hauptakteur und Gründer ist der Bayreuther Edelmetallhändler Benjamin Ernst.[2]

Nach eigenen Angaben habe der Verein 4049 Mitglieder (Stand September 2016) aus 80 Ländern.[3]

Die Masche mit der Vereinseintragung

Die Keltisch-Druidische Glaubensgemeinschaft versucht mit dem Anspruch, eine Religion zu sein, das Religionsprivileg für ihre verschwörungstheoretischen Zwecke auszunutzen. Dazu versucht der Verein staatliche Anerkennung zu erreichen. Obwohl der Verein schon 2012 gegründet wurde, fand eine Eintragung in ein staatliches Vereinsregister erst 2015 statt. Davor meldete Ernst den Verein bei verschiedenen Kommissarischen Reichsregierungen in deren Phantasieregistern an und nahm auch eine Vereinsanmeldung in der Schweiz vor. Eine Eintragung ins Vereinsregister des Amtsgerichts Bayreuth fand erst am 1. Juni 2015 statt. Vereinsvorsitzender war Benjamin Ernst.[4] Zufällig genau mit dem Ende der vorläufigen Erteilung der Gemeinnützigkeit wurde der Verein am 1. Juni 2016 ins Vereinsregister des Amtsgerichts Neuss eingetragen.[5] Fraglich ist, ob diese Eintragung den Ablauf der vorläufigen Gemeinnützigkeit überdauern wird.


Ansichten und Aktivitäten

Ausweis KDG

Die KDG betreibt die Webseite Keltisch-Dreuidische Glaubensgemeinschaft, auf der sie neben wohlfeilen Friedensbekundungen wie “Erkenne die Naturgesetze gegenüber Pflanzen, Tieren und Menschen an und lebe im Einklang mit ihnen” auch reichsbürgerliche Ansichten vertreten, nach denen etwa der Bundespersonalausweis falsch sei, weil er keine Staatsangehörigkeit ausweise, sondern die Nationalität „deutsch“ und satanistische Symbole enthalte. Sie sind der Ansicht, dass ihre Ausweise genügen, um am internationalen Reiseverkehr teilzunehmen.[6] Der Ausweis trägt unter anderem die Aufschrift

Ich untersage jegliche Verchippungen oder Impfungen in meinem Wesen/Körper
und nimmt damit verbreitete Ängste der Truther- und Verschwörungsideologien auf.

Die Seite verlinkt auf den Web-Shop von Benjamin Ernst, wo dieser allerlei Esoterik- und Quacksalber-Produkte vertreibt, darunter auch kolloidiales Gold/Silber. [7]

2014 propagierte die KDG die Anwendung und Herstellung von MMS - eines verdünnten Schwimmbad-Desinfektionsmittels - zur internen Anwendung.[8][9]

Kriegsgefangenenpost-Affaire

2014 behauptete Benjamin Ernst auf den Seiten des KDG, dass man Briefe in der Bundesrepublik für 3 oder 4 ct versenden könne, wenn man das Kuvert mit "Kriegsgefangenpost" beschrifte.[10] [11] Dies führte zu einem umfangreichen Schriftwechsel mit der Deutschen Post, welche das Nachporto von dem Verein eintreiben wollte.[12][13]

Kampf gegen die GEZ

2014 wurde ebenfalls in Newslettern behauptet, dass religiöse Betriebsstätten von der Pflicht, Rundfunkabgaben zu entrichten, befreit seien. Da jedes Mitglied des Vereins einer religiösen Weltanschauung angehöre, sei es von der Zahlung befreit. Mit dem Bibelwort:

Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Matthaeus 18
wurde argumentiert, dass die ersten religiösen Betriebsstätten Wohnungen gewesen seien, weshalb auch die Wohnungen der KDG als religiöse Betriebsstätten zu gelten hätten. Auf der Webseite wurden Schriftsätze an die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) zum Download angeboten.[14] Der Verein brüstete sich mit teilweisen Erfolgen.[15][16]

Galerie

Weblinks

Quellennachweise