Freistaat Freie Stadt Danzig

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Wappen Freie Stadt Danzig

Freistaat Freie Stadt Danzig ist ein reichsideologischer Scheinstaat. Dieses Phantasiegebilde wurde vom ehemaligen Förster Beowulf von Prince gegründet. Grundlage der Proklamation dieses Konstrukts ohne jeden belastbaren völkerrechtlichen Status waren die Forderungen vom Rat der Danziger(RdDA). Dieses wurde von Prince erheblich erweitert und die These, dass "deutsches Recht" nicht nach dem Grundgesetz, sondern nach Artikel 116 der Danziger Verfassung definiert sei, als zentraler Punkt zur Legitimation benutzt.
Es existieren weitere Personen und Institutionen, welche das Konstrukt Freistaat Danzig in anderen Ausprägungen für sich beanspruchen. So zum Beispiel die Autonomiebehörde Freistaat Danzig mit Ignatz Tanenbaum aus Glücksburg als Präsidenten[1].

Historie

Nach dem ersten Weltkrieg wurde im Friedensvertrag von Versailles von 1920 festgelegt, dass Danzig und die die engere Umgebung zur „Freien Stadt Danzig“ mit Sonderrechten für Polen zur Sicherung des freien Zugangs zur Ostsee werden. Der Freistaat wurde selbständiges Mitglied und sollte unter dem Schutz des Völkerbundes und dessen „Hohen Kommissar“ stehen.
Diese neue Freie Stadt Danzig konstituierte sich am 15. November 1920. Das Staatsgebiet hatte eine Fläche von rund 1966 Quadratkilometern mit den Städten Danzig, Zoppot, Tiegenhof und Neuteich und eine Bevölkerung von ca. 400.000 Einwohnern war von 1920 bis 1939 ein teilsouveräner, selbstständiger Freistaat, welcher unter dem Schutz des Völkerbundes stand.
Da die Bevölkerung damals zu 96 % aus Deutschen bestand, wurde die Abtrennung mehrheitlich abgelehnt und im August 1939 wurde auf Druck des deutschen Reiches unter Hitler der national-sozialistische Gauleiter Albert Forster vom Danziger Senat als Staatsoberhaupt eingesetzt.[2][3]
Der Status der Freien Stadt Danzig war für Hitler und das 3. Reich die Rechtfertigung zu Provokationen, welche schlussendlich den 2. Weltkrieg auslösten, durch den Überfall auf den Sender Gleiwitz und den Beschuss der Westerplatte durch das Kriegsschiff Schleswig-Holstein.

Ursprüngliches Gebiet der freien Stadt Danzig

Ansprüche auf das Konstrukt Freistaat Danzig nach 1945

Ab 1947 war es der Rat der Danziger(RdDA), welcher den Fortbestand der Freien Stadt Danzig reklamierte. Dies macht sich Beowulf von Prince zunutze, der im Namen einer Organisation „Verwaltungsgemeinschaft Freie Stadt Danzig“ agiert und sich auch als „Senator” der „Freien Stadt Danzig” bezeichnet.[4]
Mit dieser Argumentation als maßgeblicher Grundlage, versucht Beowulf von Prince Ansprüche geltend zu machen. Auch unter Bezugnahme auf und mit eigenen Intepretationen von Artikeln der Danziger Verfassung(Artikel 49,116).
Auch die Aussage, dass die Alliierten nach 1945 Deutschland in den Grenzen von 1937 zumindest bestätigt hätten und Danzig bis dahin den international anerkannten Status eines Freistaates hatte, wird als Argument genutzt

Im August 2014 versuchte Beowulf von Prince über eine Feststellungsklage beim Bezirksgericht Rheinfelden die Rechtsverhältnisse feststellen zu lassen und damit auch seinen Status und den des Freistaates Danzig zu begründen.
In dieser Eingabe argumentiert er ganz im bekannten Stile von Reichsbürger und Staatsleugnern. So bezieht er sich mehrfach auf die Haager Landkriegsordnung, auf fehlende Kapitulationsnachweise der SS, die angeblich fehlende Souveränität und Legitimation die Verträge von 1990 im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung abzuschließen und weitere Aspekte. Auch die Formulierung, dass jeder Punkt dem nicht ausdrücklich widersprochen wird, als angenommen gilt, wird von Reichsbürgern gerne genutzt. Im weiteren Verlauf der Ausführungen bezieht sich Beowulf von Prince auf die gänzlich irrelevante Verfassung seines Phantasiestaates und auf die formale Annahme einer Kapitulation eben jener SS am 01. März 2011[5]

Ignatz Tannebaum und sein Freistaat Danzig

Darüber hinaus erhebt auch die sogenannte Autonomiebehörde Freistaat Danzig, mit ihrem Präsidenten Ignatz Tanenbaum, Anspruch auf den Begriff und das Kontrukt Freistaat Danzig. Dieser bezieht sich auf Gründung des Freistaates Danzig durch den Völkerbund als Vorläufer der Vereinten Nationen im Jahre 1919 nach dem Ersten Weltkrieg durch Unterzeichnung des Versailler Vertrages und behauptet dieser wäre bis heute international anerkannt und nur unrechtmäßig von den sowjetischen Besatzungstruppen an Polen überschrieben worden. Im Gegensatz zu Beowulf von Prince verlangt Tanenbaum nicht das Wiederherstellen der orginären Verhältnisse, sonderne forderte 2011 mit seiner Autonomiebehörde ein Ersatzterritorium auf bundesdeutschem Gebiet, um das Gebiet als „Exilstaat und Zufluchtsland“ auch geografisch existent einordnen zu können. Tanenbaum bestreitet die Anerkennung Deutschlands durch die UN und leitet draus ab, dass alle Bürger des Freistaats Danzigs seien.
Zitate aus der Erklärung der "Autonomiebehörde":

Aus diesem Grund wird der Freistaat Danzig heute als Exilstaat und Zufluchtsland für BRD Auswanderer propagiert. Man ist als BRD Flüchtling innerhalb Deutschlands nun nicht mehr BRD Bürger, sondern Bürger des Freistaates Danzig. Die Autonome Republik Deutschland ist bisher von den Vereinten Nationen nicht anerkannt und deshalb haben alle Bürger der Autonomen Republik Deutschland die Staatsbürgerschaft des Freistaates Danzig. Umgangssprachlich auch als die "Danziger" bezeichnet[1]

Und fordert:

Außerdem fordern wir für jeden BRD-Flüchtling eine Ausgleichszahlung in Höhe des Pro-Kopf Bruttonationaleinkommens zur Zeit 29.000 EUR jährlich. Von diesen Ausgleichszahlungen schaffen wir Wohnsiedlungen und Arbeitsplätze für unsere Neubürger und zahlen ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1.500 EUR pro Monat! [1]

Darüber hinaus warnt Tanenbaum vor weiteren Gemeinschaften die den Begriff des Freistaates Danzig benutzen, wie zum Beispiel die Verwaltungsgemeinschaften - Freie Stadt Danzig". Diese seien alle nur Betrüger, welche mit Führerscheinen, Reisepässen und Gewerbeanmeldungen handeln[1]. Weitere Ansichten zu historischen, aktuellen gesellschaftlichen und politischen Aspekten beschreibt Tanenbaum auch auf seinem Portal Menschenrechtskommission[6]

Aktivitäten im Zusammenhang mit Freistaat Danzig

Im Rahmen des Bestands und der Aktivitäten fallen die beteiligten Personen, neben ihren Gebietsansprüchen und Forderunen nach finanzieller Unterstützung durch die Bundesrepublik, hauptsächlich durch den Handel und den Gebrauch selbstgefertigter Phantasiedokumente an. Außer Fälschungs- und Betrugshandlungen kamen noch Amtsanmaßung dazu. Diese führten zu entsprechen Festnahmen und Gerichtsverfahren.[7][8][9].[10]
Gleiches behandelte das Oberlandesgericht Bamberg mit einer Entscheidung aus 2014, in der es um einen “Personenausweis Freie Stadt Danzig” ging. Der Angeklagte war vom Amtsgericht wegen Urkundenfälschung in Tateinheit mit Verschaffens von falschen amtlichen Ausweisen zu einer Geldstrafe verurteilt worden. In der folgenden Berufung wurde er vom Landgericht aus rechtlichen und tatsächlichen Gründen freigesprochen. Die Revision der Staatsanwaltschaft dagegen wiederum war erfolgreich [11][12].

Schon 2011 fanden Hausdurchsuchungen statt, incl. Beschlagnahmung von Unterlagen und Computern. Dies wurde von den Betroffenen sogar als Kriegserklärung bezeichnet.[13] Dies führte unter anderem zur Veröffentlichung eines Schreibens des Freistaates Danzig an die amerikanische Botschaft in Berlin, bei Peter Frühwald, mit einem Hinweis auf den Briand-Kellogg-Pakt und einem Verstoß dagegen eine Nichteinmischungserklärung, einer Anzeige wegen „Beihilfe zur Anstiftung zum Raubmordes“ und der Aufforderung zur Vorlage eines Zeitplan für den Abzug ihrer Truppen vorzulegen.
Zitate aus dem Schreiben des Freistaats Danzig an die US-Botschaft in Berlin:

Nennen Sie uns bitte einen Zeitplan für den Abzug Ihrer militärischen Einheiten oder auf welchem Territorium wir unsere Hoheitsrechte auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika ausüben können.'[14]

Weitere Zitate:

Dagegen hat allein der Senatspräsident des Freistaates Danzig seit dem Jahr 2006 über 2000 Schreiben an Behörden der BRD gefertigt. Die Behörden der BRD konnten in keinem einzigen Schreiben einen sachlichen oder förmlichen Fehler nachweisen.[14]

daraus folgernd!

Der Freistaat Danzig hat also ausreichend bewiesen, als vorgesetzte Behörde in der Lage zu sein, effektive Regierungsarbeit zu leisten.[14] Beowulf von Prince trat auch bei [Jo Conrad] auf[15].

Galerie

Weblinks

Quellen