Restaurant L'arcangelo

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Vom Ordnungsamt versiegelte Eingangstür des L'arcangelo, 29.07.2020
Das Restaurant L'arcangelo in Köln war eine im Königreich Deutschland genutzte Scheinfirma. Als Inhaberin agierte Angela Di Raimondo.

Das Reichsbürgerlokal

Das Königreich Deutschland teilte über seinen Telegram-Kanal mit, dass das Restaurant am 28. Juli 2020 in "geschlossener Gesellschaft" die Eröffnung des Lokals gefeiert habe. Noch an diesem Tag kam es zu einer Razzia durch das Ordnungsamt mit polizeilicher Unterstützung der Stadt Köln [1] Möglicherweise ging es hierbei zunächst um eine Ortsbesichtigung. Am darauffolgenden Tag kam es zu einem weiteren Besuch des Ordnungsamtes, bei dem die Schließung des Restaurants angeordnet und die Türen der Immobilie versiegelt wurden. Grund hierfür sei laut einem Sprecher der Stadt Köln die fehlende Gaststättenkonzession sowie eine nicht vorhandene Gewerbeanmeldung. Kölns Bürgermeister Hans-Werner Bartsch berichtet gegenüber dem Express „Als Corona kam, ist die Gastronomin offenbar abgedriftet. Sie wollte unter anderem keine Masken tragen. Nach und nach wurden dann rechte Parolen und Verschwörungstheorien verbreitet“.

Das Königreich Deutschland kündigte am 28. Juli 2020 auf seiner Website an, dass die lokalen Ordnungsbehörden die "juristischen Hintergründe" noch nicht kennen und das "Gewerbe nicht in der Ordnung der Bundesrepublik liege". Vielmehr handele es sich um "kein öffentliches Lokal, sondern ein internes Restaurant der Vereinigung Königreich Deutschland, welches nur für Staatsangehörige und Staatszugehörige zu betreten ist".[2][3] Am 30. Juli 2020 war das Siegel der Stadt Köln entgegen Spekulationen im Sonnenstaatland-Forum unbeschädigt.

Mit Beschluss vom 12. August 2022 entschied das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, dass die auf die Razzia folgende durch die Stadt Köln angeordnete Schließung des Restaurants rechtens gewesen ist und bestätigte somit die Entscheidung der Vorinstanz.[3][4]

Inhaberin

Angela Di Raimondo

Angela Di Raimondo, wohnhaft in Köln, betrieb bis vermutlich Anfang 2020 das "Bistrorante, Cafe & Pizzeria - Il Gapcino" im Kölner Stadtteil Holweide, welches später unter L'arcangelo eröffnet werden sollte (s.o.). Auf ihrer Website [www.adcreativefengshui.de] beschreibt sie sich selbst als "ursprünglich ausgebildete Biologisch-technische Assistentin mit Abitur".[5] Sie sei dann der Liebe wegen ca. 1998 nach Sizilien gezogen und hätte dort "10 Jahre von der Außenwelt abgeschnitten gelebt und dabei viel über Feng Shui und den Sinn des Lebens gelernt". Raimondo bietet Feng Shui Beratungen und Dienstleistungen mit der Hilfe von chinesischer Astrologie an. Die Preise orientieren sich in einem weiten Preisbereich, so zahlen Privatkunden 107 Euro für eine einfache Zimmerplanung, Geschäftskunden einen Tagessatz von bis zu 700 Euro. Im Impressum gibt sie eine ungültige Umsatzsteuer-ID an.

Gallerie

Einzelnachweise

  1. Kölner Express: Wirtin sorgt für Schock Reichsbürger-Szene? Razzia in Kölner Veedels-Restaurant
  2. Archivierte Website des KRD: "Razzia im Gemeinwohl-Restaurant? Eine Richtigstellung!"
  3. 3,0 3,1 Legal Tribune Online: OVG NRW zum Gaststättenbetrieb - "Kön­ig­reich Deut­sch­land" muss sch­ließen, Artikel vom 23. August 2022
  4. Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 12. August 2022, Az. 4 B 61/21
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