S.H.A.E.F.

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SHAEF-Abzeichen

S.H.A.E.F (oder SHAEF) ist die Kurzform für «Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force Laws» (deutsch Oberkommando/Oberstes Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte). Es war während des Zweiten Weltkrieges ab Ende 1943 das Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Nordwest- und Mitteleuropa und erhielt Weisungen von den «Combined Chiefs of Staff», dem gemeinsamen Operations- und Planungsstab der USA und Großbritanniens.
Die vom Headquarter eingeführten SHAEF-Gesetze bezeichnen eine Sammlung von Gesetzen und Vorschriften, die von den Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg angewandt wurden, um in ihren jeweiligen Besatzungszonen Recht und Ordnung wiederherzustellen und den Wiederaufbau und die Demokratisierung Deutschlands zu steuern. Mit Hilfe dieser Gesetze wurden auch die Verfahren gegen Kriegsverbrecher geregelt. Zudem sollten mit Hilfe der Gesetze Aktivitäten unterbunden werden, die die Sicherheit der Besatzungsmächte gefährden könnten. SHAEF diente auch zur Regulierung von Eigentum und Vermögenswerten. Mit den SHAEF-Gesetzen wurden Regelungen zur Enteignung, Rückgabe und Entschädigung festgelegt.[1] Das zuletzt in Frankfurt stationierte SHAEF wurde am 14. Juli 1945 aufgelöst. [2]

Die SHAEF-Gesetze sind hier einsehbar: SHAEF- Gesetze

Auf russischer Seite gab es als Pendant bis Oktober 1949 die «Sowjetische Militäradministration in Deutschland», kurz S.M.A.D.

SHAEF im Kontext von Reichsbürgern

Die SHAEF-Gesetze werden von Reichsbürgern und Selbstverwaltern weiterhin als gültig angesehen und sind häufig gebrauchter Versuch und Vorwand, um die in Deutschland geltende Rechtsordnung zu leugnen und sich gegen vorgeblich staatliche Willkür zu widersetzen.

In ähnlicher Weise wurde SMAD (oder beides) als vermeintliches Instrument zur «Befreiung» vorgeschoben:
Anordnung Befehl zur Reaktivierung der SHAEF und SMAD Gesetze in Deutschland! Die Organisation DEUTSCH-LAND wird nur über das BEFREIUNGSGESETZ Grundgesetz Artikel 139 frei! Alle Informationen & offenkundigen Beweise finden sie auf der Webseite www.staatenlos.info[3]

So wird bspw. gerne bei polizeilichen Verkehrskontrollen, Hausdurchsuchungen oder Pfändungen durch Gerichtsvollzieher mit dem «SHAEF-Kommando» gedroht und bei der US-Militärpolizei oder gleich dem Oberkommandierenden der US-Streitkräfte hinterhertelefoniert.[4]

Die in den Augen der Reichsbürger fortbestehende Gültigkeit der SHAEF-Gesetze hat aus ihrer Sicht weitreichende Konsequenzen, da sich viele Reichsbürgerthesen daraus ableiten lassen, wie fehlende staatliche Souveränität, fehlende Rechtsgrundlagen, keine hoheitlichen Befugnisse für die Exekutive u.v.m. Dabei wird gerne übersehen, dass die sich auf SHAEF-Gesetze berufenden Reichsbürger, im Falle der bestehenden Gültigkeit dieser Gesetze, selbst ständig in Konflikt damit geraten würden. So fordert der Smartphone nutzende Reichsbürger Rüdiger Hoffmann die Menschen mit allerlei technischen Kommunikationsmitteln dazu auf, sich postalisch beim Generalstaatsanwalt der russischen Föderation in Moskau zu «entnazifizieren» [5], womit er gegen das Gesetz Nr. 76 Post, Fernsprech-, Telegrafen- und Rundfunkwesen verstoßen würde, in dem es heißt:
- Artikel l Oeffentliche Anlagen für Nachrichtenübermittlung 1. Bis auf weitere Anordnung der Militärregierung wird jeglicher Fernsprech-, Fernschreib-, Telegrafen- und Rundfunkverkehr (in-, ausländischer und Durchgangsverkehr) und jeglicher Postdienst ins Ausland und Durchgangsverkehr, soweit er von der deutschen Reichspost betrieben wird, eingestellt. Rundfunksendungen werden hiervon ausgenommen und unterliegen besonderen Bestimmungen.

Und

Artikel II - Private Nachrichtenverkehrsanlagen 5. Alle Funk-Sendegeräte, Brieftauben und private Anlagen für Nachrichtenverkehr sind gegen Empfangsbescheinigung abzuliefern, und zwar gemäß den von der Militärregierung in jedem Ort erlassenen Bekanntmachungen.[6]

Soweit man dies noch ganz lustig finden könnte, gibt es hingegen auch sehr ernstzunehmende SHAEF-gläubige Einzelpersonen und Gruppierungen, die mit Bezug auf SHAEF Hassbotschaften verbreiten und sogar «Todesurteile» gegen Politiker, Amtspersonen, Richter und andere unliebsame Personen aussprechen. Bekannt gewordenes Beispiel dafür, ist der inzwischen verstorbene «Commander Jansen», (von Psiram), dem es nicht reichte, sich auf SHAEF zu berufen und sich stattdessen kurzerhand selbst zum «Befehlshaber von SHAEF» ernannte. «Zusammen mit tausenden Hassbotschaften wurden persönliche Kontaktdaten, dienstliche Anschriften und Bilder der von der Gruppe Verhassten und zum "Tode Verurteilten" veröffentlicht.» Der Commander wurde vom Gericht wegen Schulunfähigkeit freigesprochen und in der Psychiatrie untergebracht, wo er im Mai 2023 eines natürlichen Todes gestorben ist. [7]


Quellenverweise