Urs Surbeck

Urs Surbeck (2015)

Urs Surbeck (geb. 12. Juni 1958) ist ein Schweizer Esoteriker, Verkäufer von dubiosen Nahrungsergänzungsmitteln und Reichsbürger. Er lebt mit seiner Frau Sonja Surbeck Gysin in Brittnau im Kanton Aargau.

Wegen seiner Tätigkeit als Esoterikunternehmer existiert über ihn bereits ein

→ Psiram-Artikel: Urs Surbeck

Aktivitäten in der Schweizer Reichsbürgerszene

Unterschriften der Surbecks auf der Gründungsurkunde der Heimatgesellschaft Aargau

Beide Surbecks sind Mitunterzeichner der Gründungsurkunde der Heimatgesellschaft Aargau, die zum Heimatbund der Menschen gehört.

Seit mindestens 2015 finden in der Liegenschaft Bruderhöfli 317 in Brittnau AG Seminare zu Reichsbürgerthemen statt. Die Liegenschaft gehört laut dem Zofinger Grundbuch Sonja Surbeck. Man konnte sich dort beispielsweise zum "Menschenrechtsverteidiger" ausbilden lassen und an Schulungen für das Fantasiegericht International Common Law Court of Justice Vienna teilnehmen. Mittlerweile scheint ein neues Scheingericht, der Global Common Law Court, den ICCJV aus dem Brittnauer Geschäft zu drängen, zumal dort für den 27. Mai 2017 ein Seminar über dieses Reichsbürger-Wahnkonstrukt geplant war.

Urs Surbeck (2016)

Surbeck scheint auch hinter der am 20. Juli 2015 registrierten Website www.energetikum.org zu stehen. Diese vermarktet Surbecks zum Teil potentiell gesundheitsschädigende Produkte, enthält aber auch das für Schweizer Reichsbürger typische Freemen- und OPPT-Gedankengut sowie andere Verschwörungstheorien und pseudomedizinische Ratschläge. Ein Klick auf die Rubrik "Seminare" führt direkt auf Surbecks Website www.urswasser.org.

Aktivitäten als Esoterikunternehmer

Blick-Schlagzeile über die Vermarktung von "H2O3" durch Breu

Surbeck ist der "Erfinder" mehrerer Produkte, welche die Gesundheit angeblich fördern sollen. Es handelt sich einerseits um eine heute als "Bioenergetikum" angepriesene Flüssigkeit, andererseits auch um sogenannte "Menalit"-Produkte, die optisch den in der Chemtrail-Szene verbreiteten "Orgoniten" ähneln, und um Zeolith.

Surbecks Name und seine Produkte tauchen im Zusammenhang mit einem undurchsichtigen Firmengeflecht um Norbert Brakenwagen auf, das ursprünglich von dem deutschen Betrüger Heinz Piroth und dessen Kumpanen Lothar Michael Berresheim für die Vermarktung einer "rauchfreien Zigarette", die aber nie konstruiert wurde, errichtet worden war. Piroth und Berresheim hatten mit diesem Betrug bei den Aktionären einen Schaden von 200 Millionen Schweizer Franken angerichtet und wurden später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Das gegründete Geflecht von Scheinfirmen wurde jedoch von Brakenwagen teilweise weitergeführt, vorgeblich, um nun anstelle der inexistenten "rauchfreien Zigarette" Surbecks "Wasser" unter dem Namen "H2O3" zu vermarkten. Alle diese Firmen sind mittlerweile in Liquidation gegangen, da das Geld der Aktionäre statt in Investitionen für diese Firmen in Brakenwagens reichsbürgernahe Esoterik-Sendung TimeToDo geflossen sei. Dies berichtet die Sendung "Kassensturz" des Schweizer Fernsehens. Urs Surbeck tritt in dieser Sendung als Betrugsopfer Brakenwagens auf. Brakenwagen habe von ihm 30000 Liter seines Wundermittels bezogen und würde diese nun über undurchsichtige Vertriebskanäle verkaufen, ohne ihn am Gewinn zu beteiligen.

Das von Surbeck erfundene Produkt "H2O3" erschien andererseits schon im Jahr 2007 in der Schweizer Medienberichterstattung (insbesondere, da sich der Ex-Radprofi Beat Breu als Anpreiser vor den Karren der Vermarkter hatte spannen lassen). Die Boulevardzeitung Blick schrieb:

Der TV-Sender Tele-Züri liess H2O3 von einem Labor testen. Das Resultat ist erschreckend. Das Wässerchen, das laut Breu sogar "die biologische Uhr umdrehen kann", hat fast denselben pH-Wert wie Natronlauge. Eine ätzende Chemikalie, die im Haushalt etwa als Putzmittel verwendet wird.