Heino Fankhauser

Heino Fankhauser (2018)

Heino Fankhauser (geb. 1975) ist ein Schweizer Truther, Reichsbürger (Anhänger von Freemen- und OPPT-Gedankengut) und Mitbegründer sowohl des Fantasiegerichts ICCJV als auch der Heimatgesellschaft Aargau. Ab April 2017 gehörte er zur obersten Führungsclique des ICCJV, trennte sich jedoch kurz darauf im Streit von diesem Wahngebilde und biederte sich dafür ab Mitte 2017 zusehends bei Carl-Peter Hofmann und dessen Fantasiegericht GCLC an.

Biografie

Programm eines Referates vom 22. 11. 2015

Fankhauser wuchs auf einem Bauernhof in Langnau im Emmental und später in Thun (Kanton Bern) auf. Als Jugendlicher sei er drogenabhängig gewesen: Laut eigener Aussage hatte er mit 13 ein Alkoholproblem, begann mit 15 zu kiffen und konsumierte dann zwei Jahre lang auch harte Drogen; ein Jahr lang sei er heroinabhängig gewesen. Dies und ein schwerer Autounfall als Wendepunkt hätten ihn dazu gebracht, sich mit Verschwörungstheorien und Esoterik zu beschäftigen. Fankhauser behauptet zudem, in jungen Jahren ein äusserst erfolgreicher Verkäufer im Aussendienst gewesen zu sein und dass er jederzeit problemlos wieder eine solche Stelle bekäme; eine Geschichte, die angesichts seiner wenig charismatischen, teils eintönigen, teils an plumpe Tobsuchtsanfälle erinnernden Vorträge eher zweifelhaft erscheint.

Fankhausers Fantasieausweis vom ICCJV

Fankhauser trat zunächst als Aktivist von "We Are Change Schweiz" auf, einer Vereinigung von Truthern. Als sich "We Are Change" 2011 an der Occupy-Bewegung beteiligte und diese zu unterwandern versuchte, fungierte Fankhauser als Mediensprecher, wobei er abstritt, dass "We Are Change" von Verschwörungsideologien beeinflusst sei. Ebenfalls 2011 kandidierte er als Parteiloser erfolglos für den Nationalrat. Die Erinnerung an diese absehbare Wahlniederlage scheint ihn bis heute zu kränken und ein Hauptmotiv für seine heutige demokratiefeindliche Einstellung zu sein.

Später beteiligte sich Fankhauser regelmässig an Schweizer "Friedensmahnwachen" und trat dort auch als Redner auf.

Spätestens ab 2014 scheint sich Fankhauser der Reichsbürgerbewegung zugewandt zu haben. Er habe mit einer eidestattlichen Erklärung seine "Person" an den Staat zurückgegeben und wolle nur noch als "Mensch Heino" angesprochen werden. Er vertritt eine Schweiz-typische Form und nennt sich Freeman und mensch/suverän heino von langnau aus der familie fankhauser und bekräftig auf Urkunden seine Unterschrift mit einem (meist roten) Daumenabdruck.

Heute lebt Fankhauser laut eigenen Angaben in einem Wohnwagen und geht keiner geregelten Arbeit nach.

Ansichten und Aktivitäten

Auftritte als Verschwörungsideologe und "Freeman"

Fankhausers Unterschrift und Fingerabdruck auf der Gründungsurkunde des ICCJV

Fankhauser ist Anhänger eines breiten Spektrums von Verschwörungstheorien von 9/11 bis zur radikalen Impfgegnerschaft ("Impfungen sind versuchte Mordanschläge!"). Da er offenbar sehr viel Zeit mit Google-Abfragen zu Verschwörungstheorien verbringt und so laufend auf neue vermeintliche Erkenntnisse stösst, erweitert sich sein Wahngebäude "im Wochenrhythmus", wie er selbst sagt.

Gegenwärtig ist er davon überzeugt, dass der Vatikan letztlich hinter allem stecke, wobei er sich den Vatikan als von Illuminaten, Jesuiten und den Rothschilds regiert vorstellt. Es gebe zudem nicht nur einen, sondern drei Päpste: Franziskus sei der weisse Papst, daneben gebe es einen grauen und einen schwarzen, von denen einer Pepe Orsini heisse. In Fankhausers Vorstellung frönen die geheimen Machteliten im Vatikan einer okkulten Satansreligion, deren Symbole er überall im Alltag zu entdecken glaubt. Ausserdem spielen die Rothschilds eine wichtige Rolle in Fankhausers Wahngebäude, so sollen sie laut ihm die Inhaber der Vatikanbank und überhaupt der meisten und wichtigsten Banken sein. Fankhausers Weltbild ist somit zumindest krypto-antisemitisch.

Überdies ist Fankhauser Anhänger der Theorie vom sogenannten "Strohmannkonto", das insgeheim bei der Geburt jedes Menschen eröffnet werde, und auf das die Vatikanbank ohne sein Wissen sehr viel Geld einzahle. Das Geld erhalte statt dessen der Staat.

Seine Ansichten verbreitete Fankhauser bisher vor allem in Vorträgen und Workshops, wo er dem Publikum zum Beispiel Tipps gab, wie man aus "dem System" aussteigen, sprich "Freeman" werden solle. Bei seinen reichsideologischen Ideen bezieht er sich unter anderem auf den Österreicher Joe Kreissl. Als wichtigste Plattform diente ihm hierfür sein Truther-Stammtisch "Ciné2012", in dessen Rahmen Vorträge und Filmvorführungen zu verschwörungstheoretischen, pseudomedizinischen und Reichsbürger-Themen stattfanden oder entsprechende Videos entstanden, die Fankhauser jeweils auf YouTube veröffentlicht. Ende 2017 gab Fankhauser das Ende von "Ciné2012" als Stammtisch mit Vorträgen bekannt; Youtube-Videos sollen jedoch weiterhin produziert werden.

Seit etwa Mitte 2017 schwärmt Fankhauser von seiner Beteiligung an Projekten, welche die Erziehung und Bildung von Kindern betreffen (z.B. gewisse alternative Lernformen), augenscheinlich mit dem Hintergedanken, sein sektiererisches Gedankengut auf die Jüngsten und Manipulierbarsten loszulassen.

Fankhauser ist ansonsten vor allem im Internet aktiv. Er ist u. a. eine treibende Kraft hinter den Plattformen ciné12 (Youtube-Kanal), Freie Zukunft und www.aerdele.ch.

Fankhausers Unterschrift als "1. stellvertretender General Director ICCJV"

Ausserdem trat Fankhauser schon als selbsternannter "Prozessbeobachter" in Aktion. So war er am 11. April 2016 einer der Unterstützer von Markus Zimmermann. Er gerierte sich neben diesem vor Gericht zeitweise als Wortführer und warf, als Mitglied des Fantasiegerichts ICCJV, dem Richter "Amtsanmassung" vor.

Im Übrigen soll er angeblich Inhaber eines Fantasieausweises der "Keltisch-Druidischen Glaubensgemeinschaft" sein und damit erfolgreich ein Konto eröffnet haben.

Mitgliedschaft beim Fantasiegericht ICCJV und "Major Chief" von dessen selbsternannten Sheriffs

Mindestens seit 2015 war Fankhauser ein Mitglied des aus Österreich in die Schweiz geflohenen Fantasiegerichts International Common Law Court of Justice Vienna (ICCJV). Das aus diesem Jahr stammende Neugründungsdokument des ICCJV. enthält jedenfalls Fankhausers Unterschrift samt Daumenabdruck.

Im Mai 2018 erzählte Fankhauser in einem Interview, dass er innerhalb des Scheingerichts als "Major Chief" von dessen selbsternannter "Sheriff"-Truppe angesprochen wurde. Aufgrund dessen hielt er sich in der betreffenden Zeit auch für den obersten Polizei- und Militärchef der Schweiz, da sein Fantasie-Posten im Gegensatz zu den existierenden Schweizer Militär- und Polizeirängen auf einem übergeordneten "Naturrecht" beruhe. Seinen Spielzeugausweis aus dieser Zeit trägt Fankhauser nach wie vor in seiner Brieftasche mit sich herum und scheint zu glauben, dieser sichere ihm irgendwelche Privilegien.

In einer "High Council Sitzung" des ICCJV wurde Fankhauser am 2. April 2017 zum "1. Stellvertretenden Generaldirektor ICCJV" bestimmt. Hintergrund war die Verhaftung der bisherigen ICCJV-Führungsclique um Marcus Steiner, Willibald Landschützer und Wolfgang Empacher, wodurch offenbar eine Rochade in den oberen Rängen des Scheingerichtes notwendig wurde. Gemäss dem Organigramm des ICCJV gehörte Fankhauser somit zur obersten Führung dieser Organisation zweifelhaften Rufes.

Noch im Sommer 2017, nach dem Rauswurf des ICCJV aus dem Modelhof, stellte Fankhauser das Fantasiegericht gegenüber der Berner Zeitung als "todernste Sache" dar. Kurze Zeit später muss es allerdings intern heftig gekracht haben. Gemäss eigenen Aussagen verliess Fankhauser den ICCJV im Streit. Zitat: "Aber ich bin in diesem Verein, sag ich mal, in diesem Gericht jetzt nicht mehr aktiv, weil da sind viele Sachen vorgefallen, Lügen und und und, auch Korruption, ...". Auch seien, offenbar im Zusammenhang mit dem internen Knatsch, die nur in der Fantasie der ICCJV-Anhängerschaft bestehenden "Völkerrechtsverträge" und "Verträge mit der UNO" "gekündigt" worden.

Die "Affäre Frank Willy Ludwig"

Fankhausers Unterschrift auf der Gründungsurkunde der Heimatgesellschaft Aargau

Im Juni 2017 war der deutsche Rechtsesoteriker Frank Willy Ludwig zu mindestens zwei Vorträgen in der Schweiz eingeladen, einmal auf dem Solothurner Allerheiligenberg und einmal am Moosweg 5 in Thun-Gwatt, wobei Fankhauser und seine Gruppierung "ciné2012" mindestens bei letzterem Vortrag die treibende Kraft waren. Ludwig ist der Gründer einer völkisch-neuheidnischen Bewegung namens "Urahnenerbe Germania". Thema sollte unter anderem die "Geschichte der weissen Rasse" sein; das Wort "Rasse" wurde in der Ankündigung als "Rasa" wiedergegeben, was zeigt, dass die Veranstalter genau wussten, dass hier rassistisches Gedankengut verbreitet werden sollte und dass dies von der Öffentlichkeit nicht goutiert werden würde. Nachdem die Medien über diese geplanten Veranstaltungen und deren rechtsextremen Hintergrund berichtet hatten und die lokale Antifa sich zu Störaktionen verabredet hatte, verboten die Eigentümer der Veranstaltungslokale den Vortrag auf ihrem Gelände, sodass die Veranstaltungen abgesagt werden mussten. In der Folge ging Fankhausers "ciné2012"-Stammtisch in Solothurn und in Thun auch seiner Treffpunkt-Lokale sowie der Unterstützung durch eine private Thuner Stiftung verlustig. Fankhauser publizierte daraufhin ein Video, in dem er sich ebenso weinerlich wie vergeblich über diese Entwicklung und den losgetretenen "Shitstorm" beklagt.

Mitbegründung von Scheinstrukturen mit reichsideologischem Hintergrund und "Aufstieg" in die Führungsclique des ICCJV

Fankhauser ist auch abgesehen vom ICCJV gern vorne mit dabei, wenn es darum geht, vermeintliche Alternativen zu staatlichen Behörden und Strukturen zu gründen. So ist er ausweislich der "Gründungsurkunde" auch Mitglied und Mitgründer der Heimatgesellschaft Aargau, einer Scheinstaat-ähnlichen Struktur. Einer Aussage Fankhausers von Anfang 2018 zufolge hatte dieses Scheingebilde jedoch eine Lebensdauer von wenigen kläglichen Wochen.

Zitate

• Ich habe mich ja vorher nie geäussert zu einem Hitler, zu einem 3. Reich oder sowas, das war nicht mein Thema! Ich weiss auch da, wir werden überall in dieser Geschichte angelogen. Das ist nicht so, mein privates Wissen hab ich nie in die Öffentlichkeit getragen, weil das Thema einfach noch nicht antastbar ist – aber es kommt jetzt! Es kommt langsam, die Menschen erwachen. Und ich glaube, da ist ne ganz, ganz grosse Wahrheit versteckt.
• Und ich denke, in diesem ganzen Nazi-Zeugs: Man weiss, Hitler war auch ein sehr wissender Mann, ähm, äh, Spiritualität, also er wusste die Gesetze der Welt, des Lebens, ähm, hat die auch erforscht. Da gibt's ja verschiedene Gesellschaften und Vereine, die sind bis heute aktiv ...

Trivia

Das SonnenstaatlandSSL nimmt erfreut zur Kenntnis, dass unser Wiki auch von Teilen unserer Kundschaft wie dem reichsbürgernahen Esoteriker und Verschwörungstheoretiker Bruno Würtenberger als Quelle geschätzt wird (wenn auch möglicherweise zum Leidwesen von dessen Interviewgast Fankhauser).

Weblinks

• Montagsmahnwache für den Frieden Zürich, am 19. Mai 2014 - Rede von Heino Fankhauser
• heino's(sic!) Statement
• Blick am Abend: Sie anerkennen den Staat nicht: Wer sind die Schweizer Reichsbürger?