Deutsche Polizei Hilfswerk

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zuletzt geändert am 23.11.2017 von Schnabelgroß
Logo des DPHW

Das Deutsche Polizei Hilfswerk (DPHW) war eine rechtsextreme Reichsbürgerorganisation, die vor allem in Sachsen aktiv war.

Es existiert ein ausführlicher Artikel bei Psiram.

Gründung

Das DPHW wurde im April 2012[1] von Volker Schöne, einem ehemaligen Mitglied der sächsischen Polizeigewerkschaft, und Holger Fröhner, dem Autor des Buchs Die Jahrhundertlüge und Administrator des blogs volksbetrug.net, gegründet[2].

Aktvitäten

Anlass und Ziele für die Gründung waren nach Eigenauskunft des DPHW:

Das DPHW entstand aus dem Volk heraus und wächst durch das Volk auf deutschem Boden weiter. Durch ständigen Abbau hat die Polizei seit langem nicht mehr die Möglichkeit, ihre Aufgaben allumfassend wahrzunehmen. Sie kann nicht überall sein, denn das oberste Gebot von staatlichen Polizeikräften ist, den Schutz derer sicherzustellen, die in dem Staat leben. Die in unserem Land lebenden Bewohner haben sich nunmehr entschieden, den ordentlichen staatlichen Polizei- und Sicherheitskräften zur Seite zu stehen. Wir bieten unentgeltlich unsere Hilfe, Aufmerksamkeit, Engagement und Gerechtigkeitsempfinden und unsere Sorge um die Mitmenschen in der Bevölkerung an.

Die Mitglieder des DPHW schließen die Lücken dort, wo kein Revier mehr ist oder wo zu große Lücken für den Bedarf an Polizeikräften entstanden sind. Diese Einsätze werden immer streng nach den Gesetzestexten des StGB, des BGB, der EMRK oder auch des Art 20 (4) GG, ausgeführt und protokolliert Gemeinsam sorgen wir für eine sichere Zukunft nach Recht und Gesetz! [3]

Als "Pressesprecher" gab Holger Fröhner dem ARD-Sender MDR ein Interview in DPHW-"Uniform" und propagierte vor laufender Kamera seine abstrusen Ansichten.[4][5]
Das DPHW hat(te) keine Rechtsform, es gibt(gab) keinen Mitgliedsbeitrag. Die Uniformen bezahlt(e) jeder selbst. Angeblich hatte der Regionalstab Halle/Leipzig, in dem Holger Fröhner aktiv war, noch im September 2013 53 Mitglieder.[6]

Von der Gründung an bis Mitte 2013 versuchte das DPHW mit einer Vielzahl von Informationsveranstaltungen, so genannten “Sicherheitsstammtischen”, vor allem in den ostdeutschen Ländern[7], aber auch in Baden-Württemberg[8] und Bayern[9] neue Anhänger zu ködern.[10]

Namensgebung

DPHW - Schriftzug auf Uniform

Besonders perfide war schon die Namensgebung. Das DPHW nannte sich nämlich nicht etwa "Deutsches Polizeihilfswerk", sondern die Freistellung "Deutsche Polizei" und das angefügte "Hilfswerk" ermöglichte es, den Schriftzug auf Anoraks und anderen Kleidungsstücken so zu platzieren, dass dem Betrachter in erster Linie die Worte Deutsche Polizei ins Auge fielen. Dazu kam, dass die für den Zweck angeschafften Uniformen der dunkelblauen Dienstkleidung der regulären Polizei täuschend ähnlich nachempfunden waren.

Verhaftung eines Gerichtsvollziehers in Bärwalde

In die Schlagzeilen der Presse geriet das DPHW, als am 23. November 2012 etwa 15 Männer in den dunkelblauen Phantasieuniformen des DPHW einen Gerichtsvollzieher, der im Namen des Amtsgerichtes Meißen eine Forderung zwangsvollstrecken wollte, empfingen, ihn bedrängten und schließlich gefesselt der (echten) Polizei übergaben, mit der reichsideologischen Begründung, dass der Gerichtsvollzieher keine "Amtsperson" und nicht zur Vollstreckung legitimiert sei.[11]

Strafverfolgung

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Aufgrund dieser Vorkommnisse wurde Anfang 2013 gegen das DPHW wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt und an vielen Orten Razzien durchgeführt.[12][13] Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Spezialeinheit Soko Rex des LKA Sachsen ermittelten.[14][15]

Auflösung des DPHW

Erklärung zur Auflösung

In einer (heute nicht mehr abrufbaren) Pressemitteilung vom 29.06.2013 teilte das DPHW mit, dass es als Organisation aufgelöst sei, die Aufgaben jedoch von jedem Mitglied in eigener Verantwortung fortgeführt würden.

Allerdings besteht die Internet-Präsenz bis heute (Dez. 2013), weitere Vorfälle sind derzeit aber nicht zu beobachten.

Weblinks

Quellennachweise